Jüdische Häftlinge: Porträts / Dokumente
Zacharia Feldpicer
Zacharia Feldpicer wurde (laut Natzweiler-Nummernbuch) am 20.6.1922 in Polen geboren. Er war der zweitälteste von vier Brüdern. Zu Hause wurde Jiddisch gesprochen.
In Starachowice wurde im April 1941 ein Ghetto errichtet, das bis zum Oktober 1942 bestand. Bis 1944 war Zacharia Feldpicer in verschiedenen Lagern; Seine Eltern, die Schneider waren, mussten im Lager Starachowice Uniformen für die Wehrmacht herstellen. Außer dem ältesten Bruder, dem es gelang, nach Warschau zu fliehen und mit falschen Papieren unterzutauchen, kam die ganze Familie schließlich nach Auschwitz-Birkenau.
Von Auschwitz kam er im November 1944 über Stutthof nach Hailfingen (Natzweiler-Nummer 40 596). Im KZ Hailfingen/Tailfingen wurde er sehr krank. Seinem Bruder Jack Spicer zufolge, der im gleichen Lager arbeiten musste, überlebte und mit uns in Kontakt steht, starb er dort. Sein Tod ist im Nummernbuch nicht festgehalten. Wir gehen trotzdem von der Richtigkeit dieser Aussage aus, so dass auch sein Name auf der Tafel am Massengrab auf dem Tailfinger Friedhof zu finden ist.
(Quelle: Volker Mall, Harald Roth: Jeder Mensch hat einen Namen, Berlin 2009; Interview Shoah-Foundation, USC-Code 31 380)
Miniatur Zacharia(s) Feldpicer im Nummernbuch
Ausschnitt Nummernbuch

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Quelle:
Internationaler Suchdienst ITS (International Tracing Service)
Zacharia(s) Feldpicer im Nummernbuch des Stammlagers Natzweiler, in dem 600 Häftlinge aufgelistet wurden, die für den Transport nach Hailfingen bestimmt waren. Hier wird er unter der Nummer 40596 geführt. Sein Geburtsdatum wurde mit dem 20.6.22 angeben. Ob es das richtige Datum ist, ist zu bezweifeln, sein jüngerer Bruder Jack Spicer hatte sich fünf Jahre älter gemacht. Zacharias Todesdatum wurde auf der Liste nicht vermerkt. Laut seinem Bruder starb er schwerkrank Ende 1944.
Vollständiges Nummernbuch
Zacharia Feldpicer im Kreis der Familie
Zacharia Feldpicer im Kreis der Familie (vermutlich unten links)
ca. 1928

(auf dem Foto: Onkel Simcha Rubinstein, Eltern Mejer und Hanna Feldpicer, Brüder Israel, Harry und Hannoch)

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kzht.ar.ju.fel_familie_1.zip (0,7  MB)

Quelle:
University of Southern California (USC)
Auf dem Foto, das vor 1930 entstand, als der jüngste Bruder Jankel (Jack Spicer) noch nicht auf der Welt war, ist die ganze Familie Feldpicer festgehalten. Links oben steht der Bruder der Mutter, Simcha Rubinstein. Wie er selbst überlebten auch Zacharias Eltern den Holocaust nicht.
Weitere Fotos mit den Eltern (und weitere Information) auf der Seite von Jack Spicer
Zacharia Feldpicer im Kreis der Familie
Zacharia Feldpicer
undatiert, vermutlich ca. 1940

kzht.ar.ju.fel_zacharia_2.jpg (0,1  MB)
kzht.ar.ju.fel_zacharia_1.zip (0,7  MB)

Quelle:
University of Southern California (USC)
„Dieses Foto zeigt meinen Bruder, er hat nicht überlebt. Er hieß Zacharia Feldpicer, er wurde 1944, als er krank war, weggebracht, und ich habe ihn nie mehr wiedergesehen.” (Jack Spicer über Zacharia Feldpicer, 11.5.1997)
Ausschnitt des Interviews, das Zacharias Bruder Jack Spicer am 11.5.1997 für die Shoah Foundation gab.
(2:19 min)

a) Videodatei zum Download
(die gleiche wie die rechts)

b) Tondatei desselben Ausschnitts (mp3, 192 kBit/s, 44,1 kHz, stereo)

c) Orginaler Wortlaut und dt. Übersetzung dieses Ausschnitts als Fließtext (pdf)


kzht.ar.ju.fel_usczacharia_a.flv (11,7  MB)
kzht.ar.ju.fel_usczacharia_b.mp3 (3,2  MB)
kzht.ar.ju.fel_usczacharia_c.pdf (0,1  MB)

Quellen:
University of Southern California (USC)
Übersetzung:
Heribert Kipfer, Lena Meck, Thomas Orr, Johannes Kuhn
Stichwortartige Inhaltsangabe:
Tod des Bruders Zacharia im KZ-Außenlager Hailfingen/Tailfingen, Bedingungen, hohe Sterberate
(Im Seminarraum der Gedenkstätte ist das komplett untertitelte Interview in besserer Qualität abrufbar.)



KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen