Max Steinhardt war das erste registrierte Opfer von Hailfingen-Tailfingen. Der schwerhörige Musikliebhaber wurde vermutlich für das Aufheben von Essbarem erschossen. Ob ein Apfel oder eine Zuckerrübe Anlass für den Mord gab, variiert in verschiedenen Erinnerungen.

Ruth Gröne erinnert sich an den Freund ihrer Eltern: „Herr Umansky war Schriftsteller. [...] In meiner Erinnerung sehe ich einen großen, schlanken, dunkelhaarigen Mann vor mir. Sein freundliches, liebenswürdiges Wesen hat wohl dazu beigetragen, dass ich ihn nie vergessen habe."

Bevor er 18.4.1944 in Amsterdam verhaftet wurde, war Barend Koekkoek im Widerstand aktiv und half Untergetauchte, meist Juden, zu versorgen. Außerdem organisierte er ihnen Unterkünfte, auch sein Haus diente als Zwischenunterkunft und als Treffpunkt für die Widerstandsgruppe (LO).

Todesursache: Kopfschuss

Todesursache: Bauchschuss

Alfred Wald wurde in Wien geboren und schlug sich dort als Schauspieler und Operettensänger durch. Seine Frau erzählte später ihrem Sohn Robert, dass er sich für unverwundbar hielt. „Er hatte diese Überzeugung, unbesiegbar und unsterblich zu sein."

Elias (Ilias) Rosenberg lebte in Belgien, genauer in Liège / Lüttich. Er hatte als Geburtsjahr nicht 1898 sondern 1904 angegeben, um besser durch Selektionen zu kommen.

Der in Königsberg geborene Arthur Marchotzki war Schneider und lebte in Leipzig. Er hatte wohl schon 1940 mit dem Gedanken gespielt, nach Palästina zu emigrieren. 1942 wurde er nach Riga und von dort nach Auschwitz deportiert. Seine Frau hat den Holocaust überlebt und ist im Mai 1945 nach Israel ausgewandert

Als Geiger bzw. Kapellmeister war Levie van Straten auf verschiedenen Schifffahrtslinien angestellt. Ab 1939 war er arbeitslos und engagierte sich im Widerstand. Am 1.8.1944 wurde er in seinem Haus in Den Haag verhaftet und kam über Westerbork nach Auschwitz.

Der aus Mühlheim an der Ruhr stammende und mit Julianne Wasser verheiratete Herbert Katz wanderte 1935 nach Belgien aus. 1942 wurde er zur Zwangsarbeit nach Nordfrankreich deportiert. Über Mechelen kam er nach Auschwitz und schließlich über Stutthof nach Hailfingen.

Die Schwester von Ernst van Praag überlebte den Holocaust und starb 1987. Er selbst wohnte immer wieder in Amsterdam und wurde von dort nach Westerbork gebracht. Am 10.2.1944 kam er in Auschwitz an und bekam die Nummer 173  612.

Henri war dem angegebenen Geburtsdatum nach der jüngste der in Reutlingen eingeäscherten Häftlinge. Er war 17 Jahre alt. Es ist davon auszugehen, dass er in Wirklichkeit noch jünger war.