Ort des Massengrabs – Foto: J. Kuhn

Am 5. Januar 1945 stellte das Krematorium im Friedhof Unter den Linden in Reutlingen, in dem 99 Tote des KZ-Außenlagers Hailfingen/Tailfingen verbrannt worden waren, seinen Betrieb ein. Auch im Esslinger Ebershaldenfriedhof, wo 15 Tote des Lagers eingeäschert worden waren, konnte die Kremierung nicht mehr stattfinden. Daraufhin wurden 75 Juden in einem Massengrab neben der Startbahn verscharrt.
Zwei Überlebende zeigten das Grab am 1. Juni 1945 französischen Soldaten.
Sofort wurden Tailfinger Männer gezwungen, das Grab zu öffnen. Am 2. Juni wurden weitere Anwohner geholt und mit den Leichen konfrontiert. Die Häftlinge wurden am 3. Juni auf dem Tailfinger Friedhof beerdigt.

Anwohnerinnen werden am 2. Juni 1945 mit den Leichen konfrontiert – Foto: unbekannt

Station 5 des Gedenkpfads der KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen gibt weitere Informationen am Ort des ehemaligen Massengrabs. Es befindet sich auf Hailfinger Seite am östlichen Ende der ehemaligen Start- und Landebahn.

Simon Gutman am ehemaligen Massengrab – Foto: J. Kuhn

Zur Einweihung der neuen Beschilderung des Gedenkpfads im Juni 2017 kam der ehemalige KZ-Häftling Simon Gutman. Im Audioguide berichten er und Israel Arbeiter von den Leichen, die sich in der Ecke des Lagers häuften, bevor das Massengrab angelegt wurde.