Jüdische Häftlinge: Porträts / Dokumente
Die Häftlinge des KZ-Außenlagers Hailfingen/Tailfingen – Daten und Porträts aller Häftlinge
Die Recherchen von Volker Mall und Harald Roth dauern nun schon über 10 Jahre. Im Staatsarchiv Ludwigsburg fanden sie in den Akten des Hechinger Prozesses das sogenannte Natzweiler-Nummernbuch 41. Die dort enthaltene Namensliste der 600 jüdischen Häftlinge stellte die Basis für alle weiteren personenbezogenen Recherchen dar. Weitere wichtige Quellen waren die Totenmeldungen und das Einäscherungsverzeichnis der 99 im Krematorium in Reutlingen eingeäscherten Opfer und 269 Häftlingspersonalkarten aus dem Archiv des KZ Stutthof. Alle diese 269 Häftlinge kamen mit dem Transport im Oktober 1944 von Auschwitz nach Stutthof. Auf 260 dieser Karten ist jeweils die Auschwitznummer angegeben. Außerdem enthielten die bruchstückhaften Listen des Transportes von Auschwitz nach Stutthof Namen und Nummern von 150 Häftlingen, die nach Tailfingen kamen. Unter ihnen „zusätzliche” 64, deren Häftlingspersonalkarten nicht erhalten sind. Von weiteren 40 Häftlingen (v. a. bei den Überlebenden) konnten die Nummern durch andere Quellen erschlossen werden. So konnten mithilfe des Auschwitzkalendariums Datum und Herkunft des Transports von über 350 Häftlingen festgestellt werden. Dazu kommen noch etwa 35 Häftlinge, die nachweislich nach Auschwitz kamen, ohne dass ihre Nummer bekannt ist. (In den Transportlisten Dautmergen–Dachau/Allach werden die Häftlinge unter ihrer Natzweiler- Nummer, in den Hailfinger Totenmeldungen unter der Stutthof-Nummer geführt). Danuta Drywa (Stutthof-Archiv) teilte außerdem die Daten von einigen Häftlingen mit (aus dem Einlieferungsbuch Stutthof), die in verschiedenen Transporten aus dem Baltikum nach Stutthof deportiert wurden und von dort aus nach Hailfingen kamen. Einige Hinweise konnten auch den Stutthofnummern auf den Todesmeldungen entnommen werden. Weitere Quellen sind weitere Transportlisten oder Zugangslisten: Drancy–Auschwitz, Mechelen–Auschwitz, Hailfingen–Vaihingen/Enz, Dautmergen–Dachau bzw. Allach, Vaihingen/Enz–Dachau. Außerdem Vernehmungsprotokolle (Rastatter Prozesse, Ermittlungsverfahren der bundesdeutschen Justiz, Wiedergutmachungsverfahren), die Interviews der Shoah-Foundation mit Überlebenden und eigene Interviews. Die Recherchen fanden ihren Niederschlag in Wein/Mall/Roth, Spuren von Auschwitz ins Gäu, Filderstadt 2007 und Mall/Roth, „Jeder Mensch hat einen Namen” – Gedenkbuch für die 600 jüdischen Häftlinge des KZ-Außenlagers Hailfingen/Tailfingen, Berlin 2009. Die neuen Erkenntnisse der letzten vier Jahre wurden in den Heften 2 und 4 der Schriftenreihe des Vereins Gedenkstätte KZ-Außenlager Hailfingen • Tailfingen e. V. veröffentlicht. Alte und neue Erkenntnisse werden hier zusammengefasst.
Inzwischen gingen weitere Archive ins Netz und es gibt sehr viele neue Datenbanken. Es werden hier alle „Erkenntnisse” aus diesen neuen „Quellen” abgedruckt, auch wenn sie fehlerhaft und unvollständig sind oder nur das enthalten, was wir schon wussten bzw. was wir selber an die Archive weitergegeben haben. Auf die Informationen aus den vielen inzwischen existierenden kommerziellen Angeboten wurde vorerst verzichtet. (Quelle: Volker Mall/Pdf, siehe auch dortige Fußnoten)

Einige wenige Häftlinge, die auch in dem vorliegenden umfangreichen Nachschlagewerk zu finden sind, werden auf den folgenden Seiten dieses Onlinearchivs separat bzw. ausführlicher vorgestellt.
Miniatur Volker Mall – Die Häftline des KZ-Außenlagers Hailfingen/Tailfingen
Volker Mall/Harald Roth/Johannes Kuhn – Die Häftlinge des KZ-Außenlagers Hailfingen/Tailfingen

a) Häftlinge A–K
Stand 18.4.2020

b) Häftlinge L–Z
Stand 18.4.2020

kzht.ar.ju.alle_diehaeftlinge_a.pdf (3,6  MB)
kzht.ar.ju.alle_diehaeftlinge_b.pdf (4,3  MB)

Quelle:
Volker Mall, Herrenberg
Volker Mall hat seine Erkenntnisse in den obigen zwei digitalen Bänden zusammengefasst, wobei die Häftlinge alphabetisch nach Nachnamen sortiert sind. Das Dokument wurde seit der Veröffentlichung mehrfach aktualisiert. Ursprünglich als Werk von Volker Mall deklariert, werden bei den Updates auch Harald Roth und Johannes Kuhn als Co-Autoren genannt.
Miniatur Volker Mall – Die Häftline des KZ-Außenlagers Hailfingen/Tailfingen
Präsentation der Forschungsergebnisse am 13.4.2014

a) Volker Mall
b) Volker Mall und Harald Roth (Silhouette links)

kzht.ar.ju.alle_praesentation_a.jpg (0,1  MB)
kzht.ar.ju.alle_praesentation_b.jpg (0,1  MB)

Quelle:
Johannes Kuhn, Berlin
Volker Mall präsentiert im Seminarraum der KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen seine Forschungsergebnisse. Aufgrund des riesigen Umfangs wurden nur wenige Beispiele herausgegriffen. Unter den Gästen befand sich Norman Rosenberg, Enkel des im KZ Hailfingen verstorbenen Häftlings Hermann Rosenberg.



KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen